Berlin die Hauptstadt Deutschlands, macht dies aber bereits die Stadt großartig und einzigartig? Nein, aber Berlin ist eine verdammt geile Stadt. In den letzen 2 Jahren haben wir viel gesehen und erlebt in Köln, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, München und und und. Aber keine Stadt hat mir so gut gefallen, wie Berlin.
In Berlin ist einfach für jeden etwas dabei. Ob Naturliebhaber, Nightlife, Gastronomie, Geschichte, Museen, Kunst, Kinos, Sehenswürdigkeiten, Lostplaces, es gibt einfach von allem etwas, auf einer riesigen Fläche von 891,8 km².
Kleiner als gedacht – mehr als erwartet
Nach dem wir verkehrsbedingt ca. 3/4 des Berlinerring hinter uns gebracht haben und dann noch durch den einen oder anderen Stadtteil getuckert sind, haben wir uns gleich auf dem Weg in die Stadt gemacht. So konnten wir uns schon einmal einen kleinen Überblick verschaffen. Berlin ist zwar groß, da es aber aus 50% Landfläche bzw. unbebautes Gebiet besteht, war die „Stadt“ an sich doch etwas kleiner, als man es sich vorgestellt hat.
Doch das war kein Grund zur Enttäuschung, Berlin war schon groß genug, nicht das wir uns falsch verstehen. Wir hatten uns viel vorgenommen, inspiriert von der Broschüre der Berlin WelcomeCard. Schaut hierzu mal auf meinem Artikel „Was macht man so an einem Wochenende in Berlin?„. Die dort beschriebene Tour, sollte man an einem Tag schaffen.
Als erstes haben wir uns aufgemacht zum 4 Sterne Hotel in Pankow, wir hatten sogar Glück und haben gleich auf der Straße einen Parkplatz gefunden und konnte so 36 Euro für den Parkplatz im Hotel sparen. Da unser Zimmer noch nicht fertig war, haben wir uns gleich mit der Tram zum Alexanderplatz aufgemacht.
Der Alexanderplatz – Dreh und Angelpunkt
Zum Glück hatten wir unsere Berlin WelcomeCard und konnten somit umsonst mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Nach guten 8 Stunden Fahrt waren wir hungrig und durstig, also haben wir uns erstmal auf die Suche nach was zu Essen gemacht. Und was isst man in Berlin? Currywurst oder Döner, wir haben uns jeden Tag von Döner ernährt, meine Freundin weniger begeistert als ich. Eigentlich wollte ich unbedingt zu Mustafas Gemüse Kebab, doch das haben wir leider nicht geschafft. Aber am Alexander Platz, der Döner in „Pergamon Döner&Pizza“ war auch nicht verkehrt.
Gestärkt, haben wir uns dann auf dem Weg gemacht und den Alexanderplatz erstmal erkundet.
Von dort aus haben wir uns dann weiter auf dem Weg zum Roten Rathaus gemacht. Nach über 40 Ausflügen hatten wir nun mal richtig Glück mit dem Wetter, aber die Baustellen scheinen uns wohl zu verfolgen, so befand sich leider eine riesige Baustelle vor dem Roten Rathaus, so dass man leider kein schickes Foto machen konnte.
Aber die Idee hinter der Baustelle ist gar nicht so schlecht, man möchte von dort eine U-Bahn Anbindung zum Reichstag bauen. Man kommt zwar vom Alexanderplatz mit dem Bus recht gut zum Reichstag, aber eine U-Bahn ist bestimmt deutlich bequemer und nicht so voll.
Also ging es weiter durch die engen Pfade der Baustelle, Richtung Nikolaiviertel. Hier sind wir nur grob und kurz vorbei gehuscht. Das Nikolaiviertel nennt man auch „Disneyland von Berlin“, da alles nur Fassade von Plattenbau ist. So hat man uns es auf jeden Fall erzählt. Es handelt sich wohl um das älteste Viertel oder noch halbwegs bestehende Viertel, was nichts desto trotz im Krieg ordentlich was abbekommen hat. Also dachte man zu DDR Zeiten, wir bauen alles wieder auf und machen es von Außen schick und von Innen lassen wir alles im soliden Plattenbau. Ob das so alles stimmt, sei mal dahin gestellt, wie bereits erwähnt wurde es uns so erzählt.
Entlang der Spree (glaube ich) ging es dann weiter zum Berliner Dom. Dort war schon mehr los, jedoch wurden wir leider ständig von Baustellen begleitet, die die eine oder andere Sehenswürdigkeit leider verdeckt hat.
Berliner Dom
Die goldene Kuppel funkelte jedoch am blauen Himmel über alle Baustellen hinweg und hat uns nahe zu wie Raben angezogen. Bei dem Berliner Dom handelt es sich übrigens um eine evangelische Kirche. Und damit die protzigste und schickeste evangelische Kirche, die ich je gesehen habe. Zwar nicht so groß, aber meiner Meinung nach schöner als der Kölner Dom.
Nicht weit vom Dom ist der Ampelmännchen Shop, den hatte meine Freundin mal im Fernsehen gesehen und wollte unbedingt hin. Die Auswahl war ganz okay. Wir sind auf jeden Fall fündig geworden und haben eine Postkarte und ein grünes, im sitzen pinkelndes Ampelmännchen und ein rotes, im stehen pinkelndes Ampelmännchen mit genommen. Macht sich bestimmt gut auf der Badezimmertür in unserer neuen Wohnung.
Jetzt wären wir eigentlich an der Stelle mit dem Döner 🙂 Da habe ich wohl was durcheinander gebracht. Aber nach unserer Shoppingtour im Ampelmännchen Shop, haben wir einen Döner gegessen und haben uns müde und durch gefroren auf den Weg ins Hotel gemacht.
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen noch bei Nacht die Stadt was unsicher zu machen und ein paar Nachtaufnahmen vom Brandenburger Tor und Co zu machen. Aber bedingt durch die Frostbeulen, welche wir schon hatten, haben wir entschlossen die Zweisamkeit zu genießen und sind dann eingeschlafen.
Guten Morgen Berlin
Das erste was wir am ersten und zweiten Morgen gemacht haben, war mit der Tram zum Alexanderplatz zu fahren. Tja morgens oder am späten Morgen, war noch nicht so viel los in Berlin. Also erstmal was in der Back Factory gefrühstückt .
Checkpoint Charlie
Dann haben wir uns mit der U-Bahn Richtung Stadtmitte aufgemacht, um den Checkpoint Charlie zu besuchen, welcher dann auch relativ schnell gefunden war.
Der Checkpoint Charlie ist der bekannteste Grenzübergang der DDR. Heute befindet sich dort, neben das ein oder andere Museum, ein kleiner nachgebauter Grenzposten, wo Schauspieler als Soldaten Wache schieben. Für ein kleines Taschengeld, darf man sich zusammen mit den Soldaten fotografieren lassen. Der Ansturm ist relativ groß.
Früher ging hier mal richtig die Post ab, an einem Tag wurde hier fast der dritte Weltkrieg ausgelöst, die Amerikaner und Russen haben sich hier mit Panzer getroffen und hatten praktisch den Finger auf dem Auslöser. Aber am Ende ging es wohl doch noch mal relativ gut aus.
Da meine Oma und mein Opa auch aus der DDR kamen, dachte ich mir… Bringe ich meiner Mama mal ein Stückchen Mauer aus dem Souvenirladen mit. Die freut sich bestimmt.
Dann haben wir gleich auch einen Ossi getroffen vom HopOn HopOf Bus, welcher uns auf englisch angesprochen hat, ob wir Tickets kaufen möchten. Nachdem ich geantwortet habe, dass ich deutsch spreche, hat er mir erklärt, das er 5 Sprachen spricht. Deutsch, Englisch, Russisch und den Rest bekomme ich nicht mehr zusammen. War aber ein sehr netter Kerl, er hat uns ein bisschen von sich erzählt, dass er im Osten aufgewachsen ist und so weiter. Nach dem wir ein wenig über Currywurst und Döner philosophiert haben, haben wir uns dann auch gleich die Tickets gekauft.
Für 27€ pro Person haben wir, die Grüne und Rote Bustour bekommen, wo uns 4 Stunden Fahrspaß versprochen wurde. Das Coole an den Tickets ist, man kann immer wieder aus dem Bus rein und raus hüpfen, wie der Name schon verrät. Die Karten waren 48 Stunden gültig. Somit finde ich den Preis ganz in Ordnung.
Doch bevor wir in den Bus rein gehüpft sind, haben wir uns zu Fuß auf den Weg zum Potsdamer Platz gemacht.
Ein Trabi kommt selten allein!
Auf dem Weg sind wir an diesem Post Trabi vorbei gekommen, das war natürlich was für meine Freundin, welche Briefträgerin ist.
Für die, die noch etwas jünger sind als ich und es nicht wissen. Der Trabi war das Auto des Ostens. Ich glaube es gab gar kein anderes Auto im Osten. Jedenfalls nicht für den normalen Bürger. Hätte ich das Trabi Museum „Trabi Word“ besucht, hätte ich euch bestimmt jetzt mehr erzählen können. Aber man munkelt, der Trabi wurde aus Pappe gebaut. Was ich weiß, dass er 26PS hat und gar nicht so leicht zu fahren ist. Besonders auf dem nicht gerade kurzen Bremsweg, sollte man achten.
Im März geht es für mich nach Rügen, dort wollte ich mir ein Trabi mal für einen Tag mieten.
Gleich neben den kleinen Trabi, geht es hoch hinaus!
Wem der Trabi etwas zu langweilig ist, kann direkt nebenan, hoch hinaus! Für mich ist das nichts, da ich schon auf einem Riesenrad Schweißausbrüche bekomme. Aber die Mutigen unter euch, können für 19,95 Euro pro Erwachsene Person, sich per Welt-Ballon in 150 Meter Höhe bringen lassen und dort eine bestimmt atemberaubende Aussicht genießen.
Ich mag lieber einen festen Boden unter den Füßen, also ging es weiter zum Potsdamer Platz.
Ein Stück Vergangenheit – Die Mauer
Dabei kamen wir an einem noch vorhandenen Stück DDR Mauer vorbei. Leider sind alle Stellen der DDR Mauer heute eingezäunt, wegen der Mauerspechten. So bezeichnet man heute die, die auf ein Stück Mauer geil sind, und dieses einfach raus picken, um es als Andenken mit zu nehmen. Schade für Fotos..
Auf der Mauer ist übrigens kein Stacheldraht, weil daran hätte man sich rüber hangeln können. Da hat man eine runde Tonne über die Mauer befestigt, so war es sogar für die Sportlichen nicht möglich, über die Mauer zu kommen. Hat es jemand doch geschafft, erwartete ihn 40m Todesstreifen und am anderen Ende wieder eine Mauer.
Alle 500 Meter war ein Wachturm und zusätzlich gab es Wachen mit abgerichteten Hunden, nicht wenige wurden bei einem Fluchtversuch in diesem Todesstreifen getötet .
Das war eine wirklich schreckliche Zeit, eigentlich hätte man daraus lernen sollen. Donald Trump hat es wohl nicht.
Zurück zur Gegenwart. Wenn ihr heute durch Berlin fahrt und es im Auto rappelt und ruckelt, dann habt ihr wahrscheinlich gerade eine Stelle überquert, wo die Mauer gestanden hat.
Denn man hat an vielen Orten in Berlin den ehemaligen Verlauf der Mauer mit Pflastersteinen nach konstruiert. Nun sind wir aber endlich am Potsdamer Platz angekommen.
Potsdamer Platz & der Kollhoff-Tower
Der Potsdamer Platz war damals der Verkehrsknoten in Berlin. Was heute nur noch eine grüne Uhr ist, war damals die erste Ampel. Und hat wohl für das ein oder andere Verkehrschaos gesorgt.
Ein wenig erinnert er mich, mit seinen großen Werbeplakaten an den Times Square in New York. Hier in der Ecke gibt es viel zu entdecken, wie das Sony Center und viele Kinos gibt es auch in der Nähe.
Für uns geht es nun aber auch hoch hinaus auf den Kollhoff-Tower.
Mit dem schnellsten Fahrstuhl Europas geht es hinauf. Wenn das Wetter mitspielt, ist die Aussicht echt super, bei uns war leider sehr viel Dunst in der Luft. 7,50 Euro kostet der Eintritt pro Erwachsene Person, aber aufgepasst ohne zu Fragen bekommt man die 360° Panoramakarte mit in die Hand gedrückt und ist gleich noch mal 3 Euro ärmer.
Das Ende ist nah! – Brandenburger Tor, Reichstag & Siegessäule
Damit ist auch fast unsere Erkundung in Berlin zu Ende. Direkt um die Ecke haben wir uns es dann im Hop On Hop Off Bus bequem gemacht und haben die Tour einmal komplett genossen.
Einen kleinen Halt haben wir zwischendurch am Brandenburger Tor eingelegt.
Wie man auf dem ersten Foto erkennen kann, ist dort richtig was los. Direkt hinter mir ca. 1 bis maximal 2 Meter, war auch gleich eine Demo. Die Demos sind wohl dort an jedem Wochenende, also ein leeres Brandenburger Tor zu fotografieren ist gar nicht so einfach.
Von dort aus haben wir uns dann Richtung Merkel bzw. Reichstag gemacht.
Dann ging es von dort aus weiter zur Siegessäule wieder mit dem Hop On Hop Off Bus.
Die Kälte machte uns langsam zu schaffen, das Wasser im Rucksack war mittlerweile gefroren, also haben wir uns in ein Café an unserem geliebten Alexanderplatz aufgewärmt. Und vorher natürlich noch schnell wieder einen Döner verdrückt.
Nach dem wir unseren warmen Kakao ausgetrunken hatten, ging auch so langsam die Sonne unter. Von unserem Platz hatten wir freie Sicht auf den Eingang des Fernsehturms. Und die Schlange war so klein, wie wir es vorher noch nie gesehen haben. Es war eigentlich fast gar keiner da. Also schnell hin…
Der Berliner Fernsehturm
Ich dachte mir, so ein Ausblick auf Berlin bei Nacht und ein paar Nachtaufnahmen ist was feines.. Da keine Schlange da war, dachte ich auch, es geht schnell… Doch denken ist nicht wissen.
Erstmal wurden wir freundlich vom Sicherheitspersonal empfangen und mussten ein Blick in unsere Taschen gewähren und unsere Jacken öffnen. Aus versehen hatte ich meine Jacke nicht zu 100% geöffnet, so dass diese unten am Reißverschluss noch zusammen hing, was für das Sicherheitspersonal ein Grund war unfreundlich zu werden. Nach dem ich aber dann meine Jacke komplett geöffnet hatte, durfte ich eintreten.
An der Kasse erwartete uns doch noch eine Schlange. Nach 15-20 Minuten warten, schallte eine Durchsage durch die Halle, dass die Wartezeit nach Erwerb des Tickets noch einmal 1 Stunde und 40 Minuten beträgt. Ganz schön lang…
Doch mit dem Erwerb eines Fasttickets konnten wir unsere Wartezeit auf 1 Stunde reduzieren und konnten sogar bei dem Warten bequem sitzen. Außerdem hatten wir auch Vortritt im Fahrstuhl und Co. und das gerade mal für 3 Euro mehr (glaube ich). Das normale Ticket hat 13 Euro pro Erwachsene Person gekostet.
Doch dann beginnt erneut das Warten in einer Schlange, denn bei einem weiteren Sicherheitscheck, muss man alles ablegen, was man bei sich trägt und bei einem Metalldetektor ausschlagen könnte. Fast wie am Flughafen. Das dauerte wieder..
Dann war es soweit, wir durften den Fahrstuhl betreten und wurden nach oben gebracht..
Die Aussicht war schon cool, aber leider hat sich alles gespiegelt, so dass man fast keine Fotos machen konnte. Ich bin mir ehrlich gesagt, auch nicht sicher, ob das Fotografieren erlaubt ist. Jedenfalls am Sicherheitscheck war auf einmal ein Schild mit einer durchgestrichenen Kamera, vielleicht darf man ja auch nur den Bereich nicht fotografieren..
Aber ob es lohnenswert ist, sich für diese Aussicht Stunden lang anzustellen? Ich weiß nicht, wenn man Berlin von oben sehen möchte, würde ich dann lieber den Kollhoff-Tower vorziehen.
So haben wir nur einen Bruchteil der Wartezeit im Fernsehturm, welcher das höchste Gebäude Deutschlands ist. Es gab damals zur Erbauung nur einen höheren Fernsehturm, der von Moskau. Dieser durfte beim Bau natürlich nicht übertroffen werden.
Deutlich durchgefroren, wie am Vortag, ging es dann wieder ins Hotel.
Der letzte Tag und die grüne Bustour
Am letzten Tag hatten wir leider nicht mehr so viel Zeit, wir wollten gerne um 8 Uhr zuhause sein, da am nächsten Tag der Alltag auf uns wartet, wo meine Freundin bereits um 5 Uhr aufstehen muss.
Also ging es wie immer zum Alexanderplatz, erstmal zum Frühstücken und dann zur Bushaltestelle des HopOn HopOff Bus. Da wir gleich den ersten Bus erwischt hatten, hatten wir freie Platzwahl und haben es uns oben direkt vorne bequem gemacht, mit einer super Aussicht.
East Side Gallery
Mit dem letzten Stopp am Alexanderplatz, endete auch unsere Berlin Reise. Es ging noch einmal mit der Tram zum Hotel bzw. zur Straße, wo unser Auto stand und dann hieß es schon..
Bey Bey Berlin!
Aber eins sind wir uns sicher, Berlin werden wir noch das ein oder andere Mal besuchen!